Wer kennt es nicht. Posts in den sozialen Medien mit der Überschrift „Wer kennt diesen Hund?“.
Bildbeiträge von engagierten Mitmenschen, die aufgefundene oder zugelaufene Hunde ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgeben möchten, aber keine Ahnung haben, wem sie gehören. Derartige Beiträge liest man fast täglich. Einmal kurz abgelenkt oder nicht aufgepasst und die geliebte Fellnase ist weg. Jagdtrieb, Spieltrieb, Angst / Panik … es gibt viele Gründe warum die 4-Beiner plötzlich stiften gehen.
Einige Hunde sind mit Halsbändern ausgestattet, die eine Telefonnummer zu Kontaktaufnahme enthalten. Entweder aufgestickt oder mit einem separaten Anhänger versehen, der dem Finder die Kontaktdaten verrät. Vorbildlich! Eine Rückführung gelingt meist in kürzester Zeit.
Sollten derartige Hinweise fehlen, ist der nächste Schritt den implantierten Chip auslesen zu lassen und auf diesem Wege den Besitzer ausfindig zu machen.
Und hier fangen in viel zu vielen Fällen die Probleme an. Es ist erschreckend und für uns völlig unverständlich, wie viele Hunde zwar gechippt sind, die 15-stellige Nummer aber nirgendwo registriert ist. Das heißt, die Nummer ist in keiner zugänglichen Datenbank eingetragen und mit Informationen über das Tier und vor allem über den Besitzer versehen worden. Ob es Unkenntnis ist, einfach nur vergessen wurde ... wir wissen es nicht. Wir können nur sagen, dass ihr es unbedingt sofort nachholen solltet, falls es auf euren Liebling zutrifft.
Bitte, bitte – registriert eure Hunde!
Eine generelle Chippflicht gibt es in Baden-Württemberg zwar nicht, aber die meisten Hunde sind bereits ab dem Welpenalter mit eine Microchip auf der linken Seite des Halses versehen. Sollte dies nicht der Fall sein, kann ein solcher Chip von jedem Tierarzt eingesetzt werden. Dieser fälschungssichere RFID-Chip enthält einen 15-stelligen Code, der mit einem geeigneten Lesegerät von verschiedensten Stellen ausgelesen werden kann. Tierärzte, Tierschutzvereine, Tierrettung oder auch wir als Hundesportverein sind im Besitz solcher Lesegeräte und helfen ggf. gerne weiter.
ACHTUNG - Tierärzte registrieren eure Hunde nicht automatisch beim Chippen.
Hier müsst ihr selbst tätig werden.
Europas größtes und bekanntestes Tierregister ist TASSO e.V. (https://www.tasso.net/)
Hier kann das Tier kostenfrei registriert werden und ist ab sofort eindeutig identifizierbar. Zusätzlich bekommt ihr eine Marke mit einer Registrierungsnummer zugesendet, die ihr am besten am Halsband des Hundes befestigt.
Der Finder meldet die TKN-Nummer oder die ausgelesene Transpondernummer telefonisch oder online. Tasso setzt sich mit dem Besitzer in Verbindung und vermittelt die Kontaktdaten beider Seiten. Auf diese Weise ist auch der Datenschutz sichergestellt. Der Dienst steht rund um die Uhr zur Verfügung.
Einige wichtige Links zu Tasso e.V.
Tier registrieren
Tier gefunden? Was tun?
Tier vermisst melden
Eine Alternative ist FINDEFIX (https://www.findefix.com/)
oder der international, aber kostenpflichtige Dienst ifta (https://www.tierregistrierung.de/)
Es genügt übrigens nicht, euch einmalig in die Datenbanken einzutragen. Die Daten müssen auch aktuell gehalten werden! Bist du umgezogen? Hat sich Deine Email-Adresse geändert? Oder gar die Mobilfunknummer? Wenn ja, bitte prüfe ob die Daten im Tierregister aktuell sind. Andernfalls ist der Eintrag wertlos.
Hundebesitzer, die ihre Hunde nicht registriert haben, sollten sich im Klaren sein was für eine Lawine sie auslösen und welche Kosten sie verursachen, wenn ihr entlaufener Hund aufgefunden wird, aber nicht identifizierbar ist. Sie beschäftigen Behörden wie Ordnungsämter und Polizei, um die Halter ausfindig zu machen. Ehrenamtliche Organisationen wie Tierschutzvereine, Tierheime oder die Tierrettung sind beschäftigt, um die Hunde zu sichern und zu versorgen, bis sie abgeholt werden. Ein völlig unnötiger Aufwand, wenn man bedenkt, dass eine Registrierung des Hundes maximal 10 Minuten in Anspruch nimmt und zudem kostenfrei ist.
Apropos ehrenamtliche Organisationen
Sollten bei einer Suchaktion nach euch oder eurem Hund Vereine wie die Tierrettung, Tierschutzvereine, Tierheime oder andere gemeinnützige Organisationen tatkräftig unterstützt haben, lasst ihnen auf jeden Fall eine großzügige Spende zukommen. Zum einen muss euch das euer, wohlbehalten zurückgeführter, Liebling wert sein, zum anderen helft ihr sicherzustellen, dass die Vereine überleben und auch beim nächsten Ausreiser wieder genügend ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stehen.
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